Ayurveda 1: Dinacharya – die ayurvedische Morgenroutine

ponrajk22 / Pixabay

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Was hier wie eine ungeheuer lange und komplizierte Liste erscheint, ist zum großen Teil – mit ein klein wenig Routine – nur eine Sache von wenigen Minuten. Die Selbstmassagen mit Öl kann man auch auf das Wochenende legen, und das Bewegungsprogramm kann auch „nur“ aus Dehnungs- und Mobilisierungsübungen bestehen.

  1. Frühes Aufstehen um ca. 6.00 Uhr: Zwischen 6.00 und 10.00 Uhr beginnt die Kapha-Zeit, die das Aufstehen mühsamer macht. (Diese Erfahrung kann man z. B. machen, wenn man morgens nochmals einschläft, dann wie betäubt wieder aufwacht, und lange braucht, bis der Kopf klar ist und man in die Gänge kommt.)

  2. Vor dem Zähneputzen zwei Gläser warmes Wasser trinken: Es spült die Bakterien aus dem Mundraum in den Verdauungstrakt, der dadurch „aufgeweckt“ wird. Tipp: gekochtes Wasser abends in eine Thermoskanne füllen, so steht morgens alles schon bereit, und das Wasser ist etwas abgekühlt.

  3. Die Zunge schaben: Mit dem Zungenschaber (am besten aus Metall) werden die Beläge entfernt, die sich über Nacht gebildet haben.

  4. Ölziehen: Für mindestens acht, besser zwanzig Minuten einen Schluck (Bio-)Sesamöl durch den Mund bewegen und die Zahnzwischenräume ziehen. Das Öl kann Zahnbeläge reduzieren und Karies vorbeugen, und es erreicht auch die schwer zugänglichen Zahnfleischtaschen. So kann es Zahnfleisch und Kiefer stärken und die Mundhöhle reinigen helfen. Das Öl wird anschließend am Besten in eine Papiertaschentuch gespuckt und so entsorgt. Tipp: während des Ölziehens können z. B. alle weiteren Verrichtungen im Bad vorgenommen werden. Bei Parodontitis oder Entzündungen im Mund kann man einen Tropfen Grapefruitkernextrakt hinzufügen. Nach dem Ölziehen die Zähne putzen.

  5. Nasenspülung (Neti): aus etwas „Himalaya-Salz“ (oder anderem nicht jodiertem, flouridiertem oder Rieselhilfen versetztem Salz) und abgekochtem oder gefiltertem Wasser wird eine isotonische Kochsalzlösung gemischt. Den Kopf schief legen, die Zunge an den Gaumen, und dann das Wasser aus dem Neti-Kännchen (genau wie das Salz in jeder Apotheke erhältlich) in ein Nasenloch einfließen lassen und aus dem anderen heraus. Anschließend je einen Tropfen Ghee (geklärtes Butterschmalz) oder Bio-Sesamöl in die Nasenlöcher reiben, um die Schleimhäute zu pflegen. Besonders hilfreich auch bei Allergien, Heuschnupfen und beginnenden Erkältungen.

  6. Selbstmassage mit (Bio-)Sesamöl – besonders gut bei überreiztem Nervensystem und trockener Haut – oder (Bio-)Olivenöl, besonders gut bei empfindlicher Haut und Haut die zu Entzündungen und Unreinheiten neigt. Alternativ sind auch spezielle Ayurveda-Öle erhältlich, die mit medizinischen Kräutern versehen sind. Nach dem Einölen duschen, das Öl dabei aber nur mit Wasser abspülen oder gegebenenfalls mit Kichererbsenmehl aufemulgieren. Seife oder Duschgel nur in den Achselhöhlen, im Intimbereich und an den Füßen anwenden.

  7. Yoga, Meditation, Joggen oder andere Bewegung.

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