FODMAP: Ernährung bei Reizdarm-Syndrom
Bei der Therapie des Reizdarm-Syndroms setzt man vor allem auf die Sanierung des Darm-Milieus, Stärkung des Immunsystems, dem Herausfindens der individuellen Stressoren und dem Erlernen eines angemessenen Umgangs damit. Ein wesentlicher Punkt, der oft übersehen wird, ist eine reizarme Ernährung.
Eine praktikable und erfolgversprechende Lösung für eine geeignete Ernährung bei Reizdarm bietet das FODMAP-Konzept. Die Abkürzung FODMAP steht für „Fermentierbare Oligosaccharide, Disaccharide, Monosaccharide und Polyole.“ Das sind rasch vergärbare und wasserziehende Zuckerarten, die durch die Ansammlung von Wasser und Gas im Darm zu Dehnungen führen und somit zu den bei Reizdarm üblichen Beschwerden: Schmerzen, Blähungen, Durchfällen und/oder Verstopfungen.
Das FODMAP-Konzept beginnt mit einer vierwöchigen Eliminationsphase, in der alle Lebensmittel mit einem hohen FODMAP-Gehalt enthalten sind, also alles, was viel Laktose, Fruktose, Fruktane, Polyole, Galakto-Oligosaccharide, Inulin, und Frukto-Oligosaccharide enthält. Ganz praktisch ausgedrückt, sind das alle Lebensmittel, von denen man auch im Allgemeinen weiß, dass sie Unverträglichkeiten auslösen können: Kuhmilchprodukte, bestimmte Getreidearten, bestimmte Obst- und Gemüsesorten sowie Hülsenfrüchte und Süßstoffe.
Die zweite Phase ist die sogenannte Toleranzfindungsphase, in der die einzelnen FODMAPs (also quasi Nahrungsmittelgruppen) ausgetestet und bis hin zur individuellen Toleranz wieder eingeführt werden.
Im dritten Schritt geht es dann darum, eine individuelle, ausgewogenen FODMAP-reduzierte Langzeiternährung zu finden, mit denen die Reizdarmsymptome zufriedenstellend kontrolliert werden können.
Eine Liste mit ungünstigen und günstigen Lebensmitteln finden Sie hier, und ein großartiges gleichnamiges Kochbuch mit vielen Informationen und Rezepten ist Das FODMAP-Konzept. Leichte Küche bei Reizdarm von Carine Buhmann und Caroline Kiss.
Ich habe ja an anderer Stelle schon erwähnt, dass ich in der Regel alles selber ausprobieren muss – und kann sagen, dass es wirklich nicht schwer fällt, die FODMAP-haltigen Nahrungsmittel durch andere zu ersetzen, und ich auch an keiner Stelle unter einem „unbefriedigten Jieper“ gelitten habe. Das Fazit aus meinem Haushalt: alleine nur mit der FODMAP-Liste und dem Buch kann man für sich selbst schöne Fortschritte und eine deutliche Reduzierung der Symptome erzielen.